Stille und Meditation

Yoga ist das Zur- Ruhe- Kommen der dauernd sich verändernden mentalen Muster. Dann ruht der Seher in sich selbst. Das ist Selbstverwirklichung.

Dies ist ein Satz aus den Yogasutras. Dem Leitfaden der Yogaphilosophie.

Für mich gibt es kein schöneres Gefühl, als wenn diese Ruhe in mein Inneres einkehrt. Dieses Gefühl nach dem Yoga, wenn man die Einheit von Körper, Geist und Seele fühlt. Eine tiefe Stille die Raum und Platz im Inneren schafft.

Yoga empfiehlt Stille. Unsere Welt ist jedoch alles andere als still. Es geht schnell voran und die Einstellung von ¨immer mehr¨ und ¨immer schneller¨ bringt in den meisten Fällen Hektik anstatt Ruhe in den Alltag.

Das Aussen können wir jedoch nicht ändern. Es ist so wie es ist. Was wir aber ändern können, ist unseren Umgang mit Lärm. Das tägliche üben der Stille, durch Meditation, Yoga Nidra oder Achtsamkeitsübngen helfen uns, diese Stille in uns selbst zu finden. Übt man Meditation regelmässig und über einen längeren Zeitraum, schafft man es, genau diese Stille inmitten von Lärm entstehen zu lassen.

Wichtig ist das tägliche üben. Möchte man im Inneren wirklich etwas verändern und weiter kommen, sollte man, vor allem am Anfang, nicht länger als 24 Stunden Pause zwischen den Meditationen machen. So gelangt man Stück für Stück weiter nach innen. Schicht für Schicht. Die Grenze zum Unterbewusstsein wird langsam geöffnet und man kommt in einen Raum der Stille, in dem wir Kraft tanken und wo auch unsere innere Führung sitzt.

Täglich 10 bis 15 Minuten eine Meditation zu praktizieren ist also sinnvoller als einmal pro Woche eine einstündige Einheit zu machen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Meditation sollte ohne Druck und ohne Ziel praktiziert werden. Am besten setzt man sich hin und schaut was passiert. Ich habe dir eine kleine Anleitung geschrieben.

Anleitung zur Meditation

  • Setze dich aufrecht hin. Nimm ein Meditationskissen, wenn es dir schwer fällt auf dem Boden zu sitzen. Dein Körper sollte aufrecht, stabil aber gleichzeitig entspannt sein. Deine Hände ruhen auf den Oberschenkeln.
  • Nimm deinen Körper wahr und entspanne ihn. Auch deine Gedanken nimmst du wahr und lässt sie wieder los.
  • Dann komme zu deinem Atem. Spüre die feinen Bewegungen die beim ein- und ausatmen passieren. Das heben und senken des Brustbeins, das ausdehnen der Bauchdecke. Diese Wahrnehmung hilft dir, von deinem Kopf in den Körper zu gelangen.
  • Bleibe beim beobachten des Atems. Wenn Gedanken kommen, lässt du sie los und gehst wieder zu deinem Atem. Du kannst auch ein Mantra in deinem Inneren wiederholen. Finde einen Fokuspunkt der für dich passt.

Du merkst selber wann es Zeit ist, wieder aus der Meditation zurück zu kommen. Mache keinen Sport daraus. Ehrgeiz ist ein falscher Begleiter. Meditation sollte ohne Druck entstehen.

Viele stellen sich einen Wecker. Das finde ich persönlich keine gute Idee. Du weisst nie, wann du in einen tiefen Zustand der Versenkung kommst. Das kann ganz unerwartet passieren. Trifft das ein, möchtest du auf keinen Fall von einem Wecker wieder heraus geholt werden. Lasse es einfach geschehen. Die Zeit spielt keine Rolle.

Du siehst, es ist nicht kompliziert. Versuche es einfach. Du kannst mir gerne schreiben wenn du erste Erfolge merkst oder Fragen hast.